Dekanatskirchenmusikerin Helga Maria Lange.rdp
„Die Orgel ist für mich die Königin der Instrumente", ist für Helga Maria Lange nicht nur ein so leicht daher gesagter Satz, sondern ein Statement aus Überzeugung. Seit 2008 ist sie Dekanatskirchenmusikerin im Dekanat Siegen mit Dienstsitz in der katholischen Pfarrei St. Joseph in Weidenau.
Da auch der Pastoralverbund Nördliches Siegerland zum Wirkungskreis der Dekanatskirchenmusikerin gehört, kennt sie die Orgeln in den heimischen Kirchen ebenso gut wie die nebenberuflichen Organisten und die Chöre im gesamten Dekanat.
Ihre Liebe zur Musik - speziell zur Kirchenmusik - entdeckte die 1963 in Menden geborene Helga Maria Lange schon früh. Als 8-Jährige lernte sie schon das Klavierspiel. Früh trat sie auch schon der Kantorei Menden bei, um im Chor zu singen. "Hier habe ich einen guten Zugang zur Orgel über die Gemeinde gefunden, denn hier hatte die Orgel einen Stellenwert und war nicht nur ein schlechtes Begleitinstrument zum Kirchengesang", erinnert sich Lange.
An der staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg studierte Helga Maria Lange Schul- und Kirchenmusik. Ihre Lehrer waren u.a. Prof. Ludwig Doerr (künstlerisches Orgelspiel), Matthias Kreuels (Liturgisches Orgelspiel und Gregorianik), Prof. H.M. Beierle (Chorleitung), Klaus Hövelmann (Orchesterleitung) und Prof. Hans Musch (Musikwissenschaft).
Außerdem belegte sie zahlreiche Meisterkurse (u.a. bei Michael Radulescu, Gaston Litaize und Daniel Roth) und beschloss ihre Studien mit dem Staatsexamen für Schulmusik und dem A-Examen für Kirchenmusik.
1991 wurde Helga Maria Lange Dekanatskirchenmusikerin in der Seelsorgeregion Siegerland/Sauerland mit Dienstsitz in der Pfarrei St. Johannes Baptist in Attendorn. 2008 wechselte sie nach Siegen, wo sie nebenberufliche Kirchenmusiker ausbildet, die Chöre der Gemeinde St. Joseph leitet und einen Lehrauftrag hat. Auch der Kammerchor Weidenau steht unter der musikalischen Leitung von Helga Maria Lange. "Der Messias" von Georg Friedrich Händel zählt im letzten Jahr hier sicherlich zu den Höhepunkten. Im Kammerchor sind dekanatsübergreifend Sänger und Sängerinnen aktiv. Ökumene wird hier auch im Gesang gelebt, denn auch evangelische Christen gehören dem Chor an.
Die Kirchenmusik im Dekanat Siegen ist noch gut aufgestellt, obwohl auch hier und da Nachwuchssänger oder „Späteinsteiger“ gern gesehen sind. 12 reine Kirchenchöre gehören dazu und zwei weitere Chöre, die auch kirchliches Liedgut vortragen. Das Orgelspiel teilt sich Lange als einzige Hauptangestellte mit einer Vielzahl von nebenamtlichen Organisten. „Wir haben gute Organisten im Kreis“, freut sich die Dekanatskirchenmusikerin über ein gutes und harmonisches Zusammenspiel des Teams.
Große Resonanz findet in der Ausbildung der „vorbereitende Unterricht“, der quasi subventioniert wird. Für nur 30 Euro im Monat erhalten die Orgelschüler zwei Jahre Orgelunterricht. „Dieser Kurs wird sehr gut angenommen“, freut sich Lange über derzeit auch fünf Schülerinnen und Schüler. Doch bei der weiterführenden Ausbildung zum C-Examen könnten mehr den Sprung wagen.
Dekanatskirchenmusikerin Helga Maria Lange an der Orgel in St. Augustinus, Dahlbruch.rdp „Freude an der Musik und Klavierunterricht“, so Helga Maria Lange sind die Voraussetzungen, um am Orgelunterricht teilnehmen zu können.
Sowohl für die Orgelmusik als auch die Chormusik gilt: „Es ist hochwertige Literatur, die langlebig über Jahrhunderte ist und nicht nur eine popmusikalische Eintagsfliege.“ Lange überzeugt mit Argumenten und ihrer eigenen Begeisterung wenn sie von den verschiedenen Musikepochen berichtet: „Die Kirchenmusik ist vielseitig, abwechslungsreich und auch anspruchsvoll.“
Das Dekanat Siegen hat in den Kirchen viele gute Orgeln, doch erhofft sich Lange, dass die jährlichen Wartungsverträge auch überall eingehalten werden, um die Qualität zu halten. Stimmen, Töne testen und die Mechanik überprüfen - regelmäßig sollten diese Arbeiten durchgeführt werden. Kalte Kirchengebäude tun den Orgeln auch nicht gut. (rdp)