Traditionell findet in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Augustinus Keppel in der Woche nach Christi Himmelfahrt die „Geistliche Woche“ statt – eine besondere Möglichkeit, um sich mit verschiedenen Angeboten gemeinsam auf das Pfingstfest einzustimmen. In der Zeit vom 21. bis 28. Mai 2023 war es wieder so weit - diesmal zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder in gewohntem Umfang.
Das Motto der Geistlichen Woche lautete „Christus bezeugen!“.
Das Leitwort stellte den persönlichen christlichen Glauben in den Mittelpunkt und sollte dazu ermutigen, den Glauben weiterzutragen und ein Glaubenszeuge zu werden und zu sein. Den Auftrag dazu haben wir Christen von Christus selbst erhalten:
„Ihr sollt meine Zeugen sein“, sagt Jesus seinen Jüngern (Apg 1,8).
Jeder Christ kann und soll sogar von seinem Glauben Zeugnis ablegen. Im Petrusbrief heißt es: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15).
Ein Zeugnis vom Glauben kann ganz unterschiedlich aussehen und sich in Wort und/oder Tat ausdrücken. Immer aber ist es ein Bekenntnis zu Gott und zu den eigenen persönlichen Erfahrungen, die man mit ihm gemacht hat. Es geht darum, die christliche Hoffnungsbotschaft für alle (neu) zu Bewusstsein zu bringen und trotz der Krisen und Irritationen unserer Zeit aus der Zuversicht und Hoffnung des Glaubens zu leben und andere damit in Kontakt zu bringen. Es geht um das Vertrauen zu Gott, der es trotz allem gut mit uns meint. Unser Glaube ist eine Kraft, die uns in unserem persönlichen Leben stützt und weiterhilft und die im Leben der Gemeinschaft gerade dann Halt geben kann, wenn die Werte und Sicherheiten, die wir bislang für unerschütterlich gehalten haben, ins Wanken geraten. Zu diesem Glauben dürfen wir erzählen. So können wir andere einladen, eigene Erfahrungen mit Gott zu machen.
Christus bezeugen, das heißt eigentlich nicht anderes, als glaubwürdig als Christ zu leben: in der Überzeugung, dass das Leben möglich und sinnvoll ist wie Gott es für uns Menschen gedacht hat und wie Jesus es uns vorgelebt hat im Vertrauen darauf, dass Gott uns Menschen durch das Leben führt, wenn wir uns auf ihn verlassen. „Der Glaube kommt vom Hören“, heißt es in den biblischen Briefen des Apostel Paulus. Beim Weitergeben des Glaubens spielt daher das Hören auf Gottes Wort, aber auch das Zeugnis von anderen Menschen und dem, was sie mit Gott erfahren haben, eine wesentliche Rolle.
Den Glauben in den Blick zu nehmen und sich für das persönliche Glaubenszeugnis stärken zu lassen, war Anliegen der Geistlichen Woche.
Jeden Tag der Geistlichen Woche begann oder endete mit einem Gottesdienst, einer Heiligen Messe, einem Morgenlob.
Vertiefend dazu wurden im Verlauf der Geistlichen Woche unterschiedliche Veranstaltungen angeboten wie z.B. ein Geistliches Konzert am Sonntagnachmittag und ein Taizé-Abend am Montag. Lustig und unterhaltsam wurde es am Dienstag bei der kirchenkabarettistischen Vorstellung mit Dieter Fender. Die Erzählerin Gwendith erschloss am Donnerstag Mutgeschichten aus der Bibel und aus den Märchen. Am Freitag erfuhren die Teilnehmenden am Beispiel des Psalms 23 „Der Herr ist mein Hirte“, wie sie Gottes Wort für ihr persönliches Leben verstehen lernen konnten. Am Samstag feierte die Gemeinde einen besonders gestalteten Tauferinnerungsgottesdienst, um sich (neu) bewusst zu werden, dass wir Kinder Gottes und als solche eine Familie von Glaubenszeugen sind.
Die zahlreichen und vielfältigen Angebote ermutigten zu einem Leben aus dem Glauben und zum Glaubenszeugnis angesichts von persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen.