Jedes Jahr am 1. Freitag im März laden Frauen aller Konfessionen weltweit, rund um den Globus in 113 Sprachen, zu einem Weltgebetstags-Gottesdienst ein, der jedes Jahr von Frauen in einem anderen Land vorbereitet wird. Sie erreichen mehr als 2 Millionen Menschen, die mit ihren Spenden Frauen und Mädchen weltweit unterstützen. Der WGT verbindet Gebet und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte. Er wurde mit der Zeit zur größten ökumenischen Basis-Bewegung christlicher Frauen. Im Jahr 2027 feiert das Internationale Weltgebetstagskommitee sein 100. Jubiläum.
Dieses Jahr kam die Gottesdienstvorbereitung aus Taiwan, ein Inselstaat zwischen Japan und den Philippinen vor dem chinesischen Festland. Unser Gottesdienst in Hilchenbach wurde vom ökumenischen WGT-Team unter der Leitung von Ingrid Lagemann - ev. Kirche Hilchenbach, Brigitte Gehrke -ev. Kirche Dahlbruch-Müsen, Christine Prior -kath. Kirche Hilchenbach und Angelika Helsper -kath. Kirche Dahlbruch organisiert. Sie legten zur Eröffnung des Gottesdienstes die traditionellen Symbole Bibel, Globus, WGT-Kerze und Gottesdienstordnung am Altar ab.
Das Thema war „Glaube bewegt“. Es bezog sich auf die Bibelstelle Eph 1,15-19 nach der Züricher Bibel 2007. Die Frauen aus Taiwan haben es nicht einfach unter dem politischen Druck aus China, das Taiwan als chinesische Provinz beansprucht und es wegen seines demokratischen Systems nicht als souveränes Land akzeptiert. Auch die Corona-Pandemie erschwerte es den Frauen, diesen Gottesdienst vorzubereiten. Doch gerade ihr ausgesuchter Bibeltext und der Gottesdiensttitel „Glaube bewegt“ beschenkt uns mit regelrechten Kraftpaketen an Worten.
„Glaube, Kraft, Macht, Hoffnung, Weisheit, Liebe, Herrlichkeit und Stärke“ – mit den von Gott geöffneten „Augen unseres Herzens“ können wir die Wirkung von Gottes Kraft in unserem Leben aufspüren. Ingrid Lagemann und Barbara Hofius brachten diese Worte in den Zusammenhang mit den Lebensbedingungen der Frauen in Taiwan. Es wurden stellvertretend Briefe von taiwanischen Frauen vorgetragen sowie Lieder, die ausdruckstark wiedergaben, wie Glaube bewegt: „Er tröstet und trägt durchs Leben, Gott will ganz nah bei uns sein, schenkt Hoffnung und Liebe, Dank für die Gnade, die Hilfe in Not, Ermutigung und Vertrauen in schweren Zeiten“…
Diese wunderbaren Lieder wurden von einem kleinen Projektchor, bestehend aus Brigitte Gehrke, Hildegard Plett, Christine Prior, Ingrid Lagemann (Gesang u. Flöte)und zwei weiteren Instrumentalistinnen, Anja Hoffmann (Flöte) u. Steffi Foesch (Gitarre) unter der Leitung von Verena Grote am Klavier vorgetragen. Gleichzeitig ermutigte der Projektchor die Gemeinde zum Mitsingen.
Die Menschen in Taiwan wünschen sich als Willkommensgruß: „Friede sei mit euch! Friede mit Gott und Friede untereinander!“ Mit diesem Wunsch nach Frieden weltweit wurde auch die schwierige Situation in Taiwan in den Fürbitten aufgenommen – seit Jahrzehnten ist das Land ein Spielball im Streit der Supermächte, es ist international isoliert und wird von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt. Trotzdem leistet Taiwan seinen Beitrag zum Wohl der Welt in den Bereichen Landwirtschaft, Technologie, Medizin und humanitäre Hilfe.
Auch wurde das Land anhand von Symbolen von Wilma Jungermann, Brigitte Gehrke und Angelika Helsper vorgestellt. Sie legten zu den Buchstaben des Wortes „T A I W A N“ landestypische Gegenstände ab.
Hildegard Plett und Christine Prior stellten das Titelbild der Gottesdienstordnung von der taiwanischen Illustratorin Hui-Wen Hsiao anhand einer Bildmeditation vor. Eva Achenbach machte die einzelnen Bildteile für alle Gottesdienstteilnehmer mittels Beamer und Leinwand für das Auge sichtbar.
Nach diesem informativen und gemeinschaftlich vorbereiteten ökumenischen Gottesdienst zeigte sich durchaus, dass „Glaube bewegt“ – im Beten und im Handeln – die Kollekte betrug an diesem Abend 517,42 Euro. Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein reger Austausch bei einem „taiwanischen Imbiss“ statt.
Zur Erinnerung an den schönen Gottesdienst wurden kleine, handgebastelte Briefumschläge mit folgendem liebevollen Textinhalt überreicht:
Liebe Schwester,
von deinem Glauben hören Gott und die Menschen. Denk nicht, er sei zu klein: Dein Glaube bewegt etwas. Mit anderen zusammen bringt er Licht in die Welt. Darum: Sei getrost und unverzagt, Gott ist mit dir unterwegs!
Deine Schwester
Wir freuen uns heute schon auf den WGT in 2024, der in Palästina vorbereitet wird. Der Gottesdienst findet dann in der kath. Pfarrkirche St. Augustinus statt.
Fotos & Bericht:
Eva Achenbach, Angelika Helsper, Gerlinde Wolters